FAQ – Kunstturnen weiblich

FAQ – Kunstturnen weiblich2024-12-01T11:42:44+01:00
Was turnt man an jedem Gerät?2024-12-03T11:24:34+01:00

Sprung
Seit dem Jahr 2001 ist das Sprunggerät bei den Kunstturnbewerben ein Tisch (erfunden wurde dieser vom Österreicher Mag. Helmut Hödlmoser), der 125 cm hoch, 95 cm breit und 120 cm breit ist. Der Sprung beginnt mit einem dynamischen Anlauf von maximal 25m Länge und einem explosiven Absprung vom federnden Sprungbrett.
Alle Sprünge erfolgen über die Handstandphase und einem Abdruck von beiden Händen und haben je nach Anzahl an Salto- und Schraubbewegungen verschiedene Schwierigkeitswerte.

Stufenbarren
Der Stufenbarren ist eines der spektakulärsten Geräte des weiblichen Kunstturnens und erfordert nicht nur ein hohes Ausmaß an Kraft, sondern auch Konzentration, Mut, Koordinationsvermögen und sekundenbruchteilgenaues Timing.
Der untere Holm hat eine Höhe von 1,65 m, der obere Holm 2,45 m. Der Abstand zwischen den Holmen kann bis zu 1,80 m sein.
Das Turnen am Stufenbarren unterscheidet sich heute bezüglich der gezeigten Elemente kaum mehr von dem der Männer am Reck. Im Laufe der letzten Jahre wurden die beiden Holme immer elastischer und haben nun einen kreisrunden Durchmesser. Eine optimale Übung beinhaltet eine Kombination aus verschiedenen Elementen, wie Flugelementen, Drehungen und Bewegungen über, unter und zwischen den Holmen.    

Schwebebalken
Der Schwebebalken ist 5 m lang und 10 cm schmal. Die wichtigsten Komponenten für das Turnen an diesem Gerät sind eine gut entwickelte Balance und Konzentrationsvermögen.
Eine Übung beinhaltet akrobatische und gymnastische Elemente und Serien mit harmonischen Verbindungen und dauert bis zu 90 Sekunden.

Boden
Neben Abwechslung zwischen schwierigen akrobatischen Elementen und gymnastisch-tänzerischen Elementen spielt am Boden auch die Harmonie zwischen der Bewegung und der Musik eine wichtige Rolle. Die Übung sollte einen hohen künstlerischen Wert haben; die Choreografie sollte dem Charakter der Musik und dem Typ der Turnerin entsprechen. Die Dauer der Übung darf 90 Sekunden nicht überschreiten.
Die Fläche hat eine Abmessung von 12×12 m und besteht aus einer Unterkonstruktion mit einem Sicherheitsfedersystem und einer Auflagefläche von Spezialschaumrollmatten mit Nadelflies-Abdeckung.

Was ist Kunstturnen weiblich?2024-12-03T11:23:51+01:00

Das weibliche Kunstturnen ist das perfekte Zusammenspiel aus individueller Gestaltungsfreiheit der sportlichen Technik und dem persönlichen Ausdruck. Es erfordert artistische und ästhetische Höchstleistungen und braucht dabei eine große Selbstdisziplin sowie Mut und einen starken Willen.

Gute Kunstturnerinnen zeichnen sich besonders durch eine große Vielzahl an motorischen Fertigkeiten, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit sowie koordinative Fähigkeiten aus. Diese Fertigkeiten werden bei den Kunstturnerinnen an den vier olympischen Turngeräten Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden eingesetzt.

Das Mindestalter für eine Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften beträgt 16 Jahre und ermöglicht den Aktiven damit, die Persönlichkeit und Individualität herauszustreichen.

Wie erfolgt die Bewertung?2024-12-03T11:14:14+01:00

Als Wertungsrichter*innen können bei internationalen Wettkämpfen sowohl Damen als auch Herren eingesetzt werden, die eine schwierige Prüfung nach internationaler Norm bestanden haben und daher ein hohes Maß an Fachkenntnis besitzen. 

Die frühere „Traumnote 10“ als Höchstmaß ist bereits seit 2006 Vergangenheit. Die Kürnoten sind nun nach oben offen. Der Ausführung wird heute im Verhältnis zur Schwierigkeit deutlich mehr Bedeutung zuerkannt. Die Note setzt sich jetzt aus der Schwierigkeitswert der Übung, der D-Note (Difficulty) und dem Ausführungswert, der E-Note (Execution) zusammen. Die Summe der beiden ergibt die Endnote.

Beim Ausführungswert (E-Note), ist es bei perfekter Ausführung, Kombination und künstlerischer Darstellung möglich, maximal 10,00 Punkte zu erhalten. Abzüge werden addiert und von diesen 10,00 Punkten abgezogen, um die E-Note zu bestimmen.

Der Schwierigkeitswert (D-Note) errechnet sich wie folgt:

Sprung:
Der Schwierigkeitswert (SW) ist in einer Sprungtabelle angegeben.

Stufenbarren/Balken/Boden:
Schwierigkeitswert (SW) + Kompositionsanforderungen (KA) + Verbindungswert (VW) .

Der Schwierigkeitswert beinhaltet die acht schwierigsten Elemente der Kür einschließlich des Abgangs. Die Einstufung der Elemente erfolgt in 9 Stufen mit der Bezeichnung A bis I.
Jedem Element ist ein bestimmter Wert zugeordnet:

A-Teil: 0,1 Punkte.
B-Teil: 0,2 Punkte
C-Teil: 0,3 Punkte
D-Teil: 0,4 Punkte
E-Teil: 0,5 Punkte
F-Teil: 0,6 Punkte
G-Teil: 0,7 Punkte
H-Teil: 0,8 Punkte
I-Teil: 0,9 Punkte

Zu diesen Elementen kommen pro Gerät noch fünf sogenannte Kompositionsanforderungen (KA), die je 0,5 Punkte wert sind, sowie Verbindungswerte (VW), die nicht zwingend vorgeschrieben sind, aber die D-Note um 0,1 bis 0,3 Punkte erhöhen können.

Die internationalen Wertungsrichter*innen haben alle vier Jahre eine schwierige Prüfung nach internationaler Norm bestehen. Sie müssen nicht nur ein hohes Maß an Fachkenntnis besitzen, sondern auch den künstlerischen Wert einer Übung erkennen können.

Alle Details zu den Elementen, Übungen und ihrer Bewertung findet man in den internationalen Wertungsvorschriften der FIG, die auf www.fig-gymnastics.com in der Sektion „Rules“ gratis als Download zur Verfügung stehen.

Was ist Kunstturnen?2024-12-03T11:13:39+01:00

Kunstturnen ist der Hochleistungssport an den olympischen Turngeräten. Es erfordert artistische und ästhetische Höchstleistungen und braucht dabei eine große Selbstdisziplin sowie Mut und einen starken Willen. Motorischen Fertigkeiten, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit sowie koordinative Fähigkeiten sind die wichtigsten Fähigkeiten für diese Sportart. 

Die Männer turnen an sechs Geräten: Boden, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck (Olympische Reihenfolge)
Die Frauen turnen an vier Geräten: Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden. 

Es gibt Mannschaftsbewerbe, Einzelmehrkämpfe und Einzelwettkämpfe an jedem einzelnen Gerät. Bei Olympischen Spielen und bei Welt- und Europameisterschaften werden bei den Männern demnach in insgesamt acht Bewerben Titel und Medaillen vergeben. Das Mindestalter für eine Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften beträgt 16 Jahre.

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